Mit Falten zum Lernerfolg

Liebe Leserinnen und Leser,

Mit dem langsamen, aber stetigen Anstieg der sommerlichen Temperaturen steigt bei manchen Studierenden auch der Stresslevel – es ist Lern- und Prüfungsvorbereitungszeit! Oft fällt es schwer, kleine Lernpausen einzubauen. Ist doch einmal eine Lücke im vollen Terminkalender gefunden, so ist es von einer nicht minder schwierigen Angelegenheit, diese Lücke sinnvoll zu nutzen und so zu gestalten, dass die Konzentration nicht weiter abnimmt. An dieser Stelle möchte ich Euch nun gerne einen Vorschlag unterbreiten, wie Ihr solche kleine Lernpausen effektiv nutzen könnt – mit einer Spur Kreativität!

Sicher habt Ihr schon einmal etwas von Origami gehört – der japanischen Papierfaltkunst. Die Idee hinter Origami ist, dass man mit möglichst wenig Hilfsmitteln – genau genommen nur einem Paar Hände – ein einziges Stück Papier in 2D-Form in eine 3D-Form «verwandelt». Diese Verwandlung geschieht ausschliesslich mit dem Falten des Papiers – Schere und Kleber sind dabei tabu! Diese relativ einfache Konzeption ist das, was Origami so faszinierend macht. Natürlich bietet sie sich gerade auch aufgrund ihrer guten Lernbarkeit als Pausenfüller an. Nun ist es aber so, dass im Origami unterschiedliche Formen möglich sind – und damit auch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade! Für diesen Artikel möchte ich Euch aber nun eine Figur vorstellen, welche als Sinnbild des Origami betrachtet und stellvertretend als Friedens- und Landessymbol Japans angeschaut werden kann: der Kranich. Seine gut nachvollziehbaren Faltschritte eignen sich perfekt als Einstieg in die faszinierende Welt des Origami. Man braucht lediglich ein quadratisches Stück Papier – dies kann problemlos aus jedem faltbaren Material «gezogen» werden; ob nun Notizblatt, Zeitung, Serviette oder sogar Cola-Büchse (Achtung: hier bitte die auf die Finger und das Trinkverbot für offene Getränke in der Bibliothek achten).

Im Jahr 1955 starb Sadako Sasaki, ein japanisches Kind, an den Folgen radioaktiver Strahlung nach dem Atombombenabwurf in Hiroshima. Das Kind begann noch im Krankenbett mit dem Falten von 1000 Kranichen. Denn: einer Legende nach erhält man von den japanischen Göttern einen Wunsch frei, sofern man es fertig bringt, 1000 Kraniche zu falten. Sasaki wünschte sich, wieder gesund zu werden. Vor ihrem Tod schaffte sie es, 1000 Kraniche zu falten und begann mit dem erneuten Falten von 1000 Kranichen, welche sie leider beim zweiten Versuch nie fertigstellen konnte. 1958 wurde zu ihrem Gedenken eine Statue im Friedenspark von Hiroshima erstellt.

Vielleicht schaffen Sie es 1000 Kraniche zu falten – und so einen Wunsch zu erhalten. Probieren Sie es aus!

Black Story: RWI

Am 31. Oktober wird Halloween gefeiert, dessen Ursprünge auf Samhain – einem irisch-keltischen Fest – zurückzuführen sind. Um neben erfreulichen Mitteilungen wie etwa den alljährlich beginnenden Sonntagsöffnungszeiten (09:00 – 17:00 Uhr, Nov-Juni) auch etwas „gruselige“ Stimmung aufkommen zu lassen, haben wir uns eine Black Story für die Leser des RWI-Blogs ausgedacht. In a Nutshell: eine Black Story basiert auf einem kurzen Handlungsablauf mit meist tödlicher Ausgangslage. Die Teilnehmenden müssen den kompletten Handlungsablauf anhand Fragen, welche mit Ja oder Nein beantwortbar sind, erfragen und erraten. Bei unserer Variante dürfen Sie aber gleich den kompletten Ablauf auf einmal erraten, es sind keine Fragen notwendig (aber selbstverständlich dürfen Sie diese dennoch stellen).

Im Folgenden finden Sie nun unsere RWI-Story:

Eine Person kommt in die RWI-Bibliothek und fragt am Schalter nach einem Buch. Der Empfangsmitarbeiter händigt ihr die Signatur aus. Die Person geht zum gesuchten Buch und findet ein 100.- Fr. Nötli zwischen dessen Seiten. Sie ist todtraurig. Am nächsten Morgen ist die Person spurlos verschwunden. Was ist passiert?

Nun sind Sie gefragt liebe Leser! Erraten Sie den Ablauf – die Auflösung erfolgt am 31. Oktober 2019 als Kommentar unter diesem Beitrag.

Speed-Dating mit einem Regal

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Nach einer etwas längeren Planungsphase ist es soweit: Das Hybrid Bookshelf wird heute am 21. Mai 2019 in der Bibliothek des Rechtswissenschaftlichen Instituts in Betrieb genommen. Anlässlich meines Fachpraktikums des von mir besuchten Studiengangs “Information Science” der HTW Chur habe ich mir überlegt, wie unseren Benutzenden der Bestand der BASIS-Bibliothek zugänglicher gemacht werden könnte. Während meiner Recherche bin ich auf Picibird gestossen – eine kleine Firma aus Berlin.

Picibird entwickelt Softwareprodukte, welche einen hohen Grad an „Mensch-Computer-Interaktion“ beinhalten und es den Benutzern ermöglichen, auf innovative und spannende Art die angebotenen Dienstleistungen einer Firma bzw. einer Institution zu benutzen. Zu Picibirds Produktportfolio gehört unter anderem das Hybrid Bookshelf. Dieses Hybrid Bookshelf ermöglicht es dem Benutzer auf eine völlig neue Weise einen Bibliotheksbestand zu erforschen, zu recherchieren und kennenzulernen. Was heisst das nun für RWI-Benutzer? Im Folgenden versuche ich Ihnen die wichtigsten Fragen zu beantworten, damit Sie umgehend mit der Benutzung des Hybrid Bookshelfs starten können!

Wo befindet sich das Hybrid Bookshelf?
Das Hybrid Bookshelf befindet sich im 6. Stock der RWI-Bibliothek vor der BASIS.

Wer darf das Hybrid Bookshelf benutzen?
Die Nutzung des Hybrid Bookshelf steht jedem Besucher der RWI-Bibliothek offen.

Was für Funktionen bietet mir das Hybrid Bookshelf?
Mit dem Hybrid Bookshelf ist es prinzipiell möglich, den Bestand der BASIS-Bibliothek zu “durchsuchen”. Mithilfe einer direkten Eingabe über den Suchschlitz können Sie nach beliebigen, mit dem Suchbegriff in Verbindung stehenden Rechtsthemata suchen. Als Beispiel sehen Sie im untenstehenden Bild eine Suche nach Medien zum Thema “Familienrecht”.

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Nach der Eingabe des Suchbegriffs erscheinen auf mind. einem Regal Bücher zum Thema “Familienrecht”. Sie haben nun die Möglichkeit, am Anfang jeder Suche mithilfe einer Streichbewegung nach rechts zu navigieren, um mehrere Regale durchsuchen zu können. Im späteren Verlauf der Suche wird auch eine Navigation nach Links möglich sein. Um nun ein einzelnes Buch zu betrachten, können Sie mithilfe eines einfachen Tipps auf ein bestimmtes Buch das dazugehörende Interface des Buches aufrufen.

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Auf dieser Übersicht sehen Sie nun die wichtigsten Metadaten des von Ihnen ausgewählten / gesuchten Buches. Neben der BASIS-Signatur wird zusätzlich die Signatur des normalen Bestands angezeigt, damit Sie bei einer allfälligen Nichtverfügbarkeit des BASIS-Exemplars eine zweite Suchmöglichkeit zur Verfügung haben. Neben der Signaturen-Anzeige sind Sie zusätzlich in der Lage, Titelblatt und Inhaltsverzeichnis des gewählten Buches näher zu betrachten.
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Sollten Sie das Buch weder in der BASIS noch in unserem normalen Bestand finden so haben Sie die Möglichkeit, mithilfe der Verlinkung auf das Rechercheportal von NEBIS nachzuschauen, ob es in anderen Bibliotheken verfügbar sein könnte.

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Ist das Buch zudem Online verfügbar, so wird Ihnen dies zusätzlich im Rechercheportal angezeigt:

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Sollte es zudem einmal schnell gehen müssen, so haben Sie die Option, mit Ihrem Smartphone den angezeigten QR-Code einzuscannen und so direkt ins Rechercheportal zu gelangen – Recherche to Go!

Um Ihre Suche einschränken zu können, haben Sie ausserdem die Möglichkeit, Ihre Suchanfrage mit Filtern zu verfeinern:

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Zu welchen Zeiten kann ich das Hybrid Bookshelf benutzen?
Das Hybrid Bookshelf ist zu den normalen Bibliotheksöffnungszeiten benutzbar.

An wen kann ich mich bei Problemen mit dem Hybrid Bookshelf wenden?
Sollten Sie während der Benutzung des Hybrid Bookshelfs auf Probleme stossen oder ganz allgemeine Fragen zum Hybrid Bookshelf haben, so dürfen Sie sich gerne am Bibliotheksempfang, an Irene Kilchenmann (irene.kilchenmann@rwi.uzh.ch) oder an das weitere Bibliothekspersonal wenden.

Während zwei Wochen ab Inbetriebnahme des Hybrid Bookshelfs finden sogenannte “Speed-Datings” statt, an welchen ich Ihnen die Grundfunktionen des Hybrid Bookshelfs näherbringen werde.

Flyer Bildschirm

 Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen!

Es twittert aus der Bibliothek

Liebe Leserinnen und Leser

Leise piepst es aus der Bibliothek des RWI: „Ich bin da!“

Es freut mich Ihnen bekannt geben zu dürfen, dass ab heute die RWI-Bibliothek offiziell auf Twitter vertreten ist. Es erwarten Sie spannende und informative Tweets rund um die RWI-Bibliothek und andere, themenspezifische Kurznachrichten rund ums Thema Recht.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, dem Twitter-Account der RWI-Bibliothek einen Besuch abzustatten und in unseren Tweets zu stöbern.

Unter diesem Link gelangen Sie direkt auf unser Twitter-Konto:
Twitter / RWI-Bibliothek

Von Anzügen und Datenbanken

Liebe Lesende

Ich stelle Ihnen kurz eine Situation aus einer amerikanischen TV-Serie vor:

Ein junger Mann, in seinen 20ern, sitzt spätabends an einem Tisch, beide haben unter der Last von juristischer Literatur schwer zu tragen. Die Hemdsärmel sind bis zu den Ellbogen hochgeschoben; die blonden Haare sind zerzaust und stehen in alle Richtungen ab. Der Blick des jungen Mannes ist voller Entschlossenheit; mit einer Prise Verzweiflung und einer Portion Trotz. Aufgrund einiger glücklicher und auch weniger glücklicher Zufälle hat dieser Mann eine Anstellung in einem renommierten Anwaltsbüro in einer bekannten, amerikanischen Metropole erhalten. Vielleicht haben Sie schon eine Ahnung, um welche Serie es in diesem Artikel geht: Die Rede ist von der US-amerikanischen TV-Serie Suits.

Harvey und Mike

Es geht um Mike Ross, dessen größter Traum es ist Anwalt zu werden, aber nie in Harvard studiert hat und trotzdem als Anwalt agiert, sobald er von dem Elite-Anwalt New Yorks, Harvey Specter, eingestellt wird. Für den Zuschauer wird diese Berufsausübung nach den ausgestrahlten Staffeln immer mehr zu einer Grauzone. Es ist zwar fiktiv, man darf aber trotzdem darüber diskutieren, was der Realität bzw. dem Berufsbild eines praktizierenden Juristen nun mehr entspricht: Die eingangs erwähnte Szene, in welcher Mike für die Bearbeitung eines bestimmten Falles stundenlang recherchiert oder zum Beispiel das Problem mit den Spezialisierungen.

In der Serie ist jeder bedeutende Anwalt nach amerikanischer Typisierung nicht nur ein Prozess- und Transaktionsanwalt (Zu den Schwerpunkten gehört die Bereitstellung von Rechtshilfe für Unternehmer durch Vertragsgestaltung, Immobilienerwerb und Angelegenheiten des geistigen Eigentums), sondern deckt auch eine breite Palette von Spezialgebieten ab. Zum Beispiel könnten Harvey und Mike eine Woche lang am Patentrecht arbeiten und nächste Woche auf das Arbeitsrecht wechseln. Außerdem werden sie zweifellos jedes Mal an unglaublich wichtigen Fällen arbeiten. Leider sind in der Realität die Karrieren in großen Anwaltskanzleien nie so vielfältig. Anwälte konzentrieren sich auf bestimmte Rechtsgebiete und sind zum Beispiel – wieder nach amerikanischem Muster – entweder Prozess- oder Transaktionsanwälte, aber nicht beides. Im Allgemeinen erlaubt es diese Praxis Anwälten, ihre Talente zu fokussieren und Experte auf einem speziellen Gebiet zu werden. Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass eine einzelne Person mit jedem wichtigen Fall beauftragt wird, unabhängig von den Disziplinen.

Eine Szene von mehreren, in welcher sich Mike bis spätabends entweder für eine Gerichtsverhandlung vorbereitet oder für eine Fallbearbeitung stundenlang recherchiert, kommt der Realität aber am nächsten. Doch auch hier wurde dieses kurze Aufleuchten von Realität nicht von Vorurteilen verschont: Man sieht Mike meistens oder nur mit Büchern recherchieren. Das mag zwar im Hinblick auf heutige Bibliotheken durchaus seine Berechtigung haben; aber gerade durch das Vorhandensein von inhaltlich qualitätsvollen und breit abgedeckten, elektronischen Datenbanken wie etwa Swisslex, Westlaw oder LexisNexis mutet die Exklusion in der Serie eben dieser einer gewissen Romantisierung dieses Berufsfeldes an. Vielleicht aufgrund des vielfach genannten, amerikanischen Traums? Vom Tellerwäscher zum Millionär – mit hochgekrempelten Ärmeln zum Erfolg. Da passen moderne Erscheinungen wie elektronische Datenbanken als Arbeitshilfe nicht ganz in den Rahmen, welcher das Bild eines perfekten Werdegangs in der amerikanischen Berufswelt umgibt.

„Suits“ – wie viele andere TV-Serien – widerspiegelt eine fehlerhafte Abbildung der Realität. Doch anstatt von diesem fehlerhaft dargestellten Berufsbild abgeschreckt zu werden, sollte man dieses als Chance betrachten: Es regt zum Gedankengang an! Gerade aufgrund zum Teil mehrerer,  offensichtlicher Unwahrheiten oder auch Clichés habe ich mich durch die Serie schon zu mancher spätabendlichen Recherche bewegen lassen und ich konnte viele neue Erkenntnisse über den umfangreichen Beruf eines Rechtsanwalts gewinnen.

Für alle Interessierten: Aktuell läuft Staffel 8. Staffel 9 ist noch nicht bestätigt; lässt aber aufgrund aktueller Sendezahlen auf sich hoffen.  Weitere Information zur Serie finden Sie hier.