Ruth Bader Ginsburg – On the Basis of Sex

(Bild von azmovies.net)

Wer sich über die aussergewöhnliche Ruth Bader Ginsburg, liebevoll auch RBG genannt und ihre Anliegen ein Bild machen möchte, sollte auf keinen Fall den sehenswerten, für einen Oscar nominierten Dokumentarfilm „RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit“, der unter anderem am 15. Oktober um 19:00 im L200 von der RWI Frauen*streikgruppe gezeigt wird, verpassen. Um sich bereits im Vorfeld auf das Thema einzustimmen, empfehlen wir den Film:

Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit

(Originaltitel: On the Basis of Sex), eine Filmbiografie von Mimi Leder über die Amerikanerin Ruth Bader Ginsburg. Empfehlenswert ist der Film unter anderem auch daher, da es der „echten“ Ruth Bader Ginsburg sehr am Herzen lag, dass die juristische Thematik korrekt wiedergegeben wird.

Schon während Ruth Bader Ginsburg, als eine von nur neun Frauen, Mitte der 1950er-Jahre in Harvard Jura studiert, ist es ihr grosser Wunsch als Anwältin den Menschen zu Recht zu verhelfen. Vor allem denen, die vom System benachteiligt werden, denn das kennt sie aus eigener Erfahrung. Obwohl sie ihr Jura-Studium als Jahrgangsbeste abschließt, will keine Kanzlei sie einstellen, denn eine Frau als Anwältin ist in den 60er Jahren undenkbar. Daher nimmt sie eine Professorenstelle an, um zumindest so zukünftige Anwältinnen zu prägen und zu unterstützen.

Als ihr Mann Marty, selbst ein erfolgreicher Steueranwalt, ihr vom Fall „Charles Moritz“ berichtet, wittert sie eine einmalige Chance. Denn Charles Moritz wurde als Steuerhinterzieher verurteilt, da er eine Steuervergünstigung geltend machen wollte, die von Gesetzes wegen nur Frauen gewährt wird. Diese Diskriminierung auf Grund des Geschlechts nimmt Ruth zum Anlass, um grundsätzlich den Kampf gegen die geschlechterbedingte Ungleichbehandlung aufzunehmen und einen historischen Präzedenzfall zu schaffen.

Ruth Bader Ginsburg findet ihre persönliche Berufung als Frauenrechtlerin, die darum kämpft, dass der Gleichheitsgrundsatz der Verfassung im praktischen Leben Fuss fassen kann. Seit 1993 ist sie „Beisitzende Richterin“ (Associate Justice) am Supreme Court, dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Trotz ihrer zahlreichen ernsthaften Erkrankungen denkt sie bisher nicht daran, sich von diesem Amt zurückzuziehen.

 

UN-Dokumente oder how to find them…? – Teil 2

Fortsetzung von Teil 1

Die komplexe Struktur der Vereinten Nationen zeigt sich auch in der Vielfalt der Dokumente und Publikationen und natürlich deren Dokumentennummer.

Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Veröffentlichungsarten:

  • Dokumente (documents): Es handelt sich dabei um Arbeitspapiere, die die gesamten Aktivitäten aller UN-Organe in Form von Protokollen, etc. wiedergeben.
  • Official Records (OR): Darunter versteht man die in ihrer endgültigen und konsolidierten Fassung veröffentlichten Sitzungsdokumente der Hauptorgane der UN (Generalversammlung, Sicherheitsrat, Wirtschafts- und Sozialrat sowie Treuhandrat) und einiger grosser UN-Konferenzen. Sie bestehen insbesondere aus Plenarprotokollen, Sitzungsberichten, Dokumenten zu einzelnen Tagesordnungspunkten und den während einer Sitzungsperiode verabschiedeten Resolutionen.
  • Publikationen (publications/ sales publications): Hierbei handelt es sich um Verkaufspublikationen der Vereinten Nationen (z.B. Zeitschriften oder Jahrbücher, die vom Verlag der UN (United Nations Publications) herausgegeben werden.
  • United Nations Treaty Series: So wird die Sammlung der völkerrechtlichen Verträge bezeichnet, die beim UN-Sekretariat registriert worden sind.

Um gezielt nach einzelnen UN-Dokumenten suchen zu können, ist es wichtig die einzelnen Dokumente identifizieren zu können. Alle Dokumente der UN werden mit einer eindeutigen Dokumentennummer, der sogenannten symbol number versehen. Diese Dokumentennummer befindet sich immer rechts oben. Der erste Teil der Nummer steht in der Regel für das verantwortlich zeichnende Organ der UN und wird auch als series symbol bezeichnet. Dies sind die series symbols der 5 Hauptorgane der UN:

A            General  Assembly (Generalversammlung)

E             Economic and Social Council (Wirtschafts- und Sozialrat)

S             Security Council (Sicherheitsrat)

ST           Secretariat (Sekretariat)

T             Trusteeship Council (Treuhandrat)

Danach folgen die Codes für die Sitzungsperiode, das Herausgabejahr, die nachgeordneten Einrichtungen oder den Status bzw. die Art des Dokuments. Hier ein paar Beispiele:

…/50/… 50.Sitzungsperiode
…/2003/… Jahr; teilweise auch in Klammern hinter der laufenden Nummer
…/Add./… Addendum (Nachtrag), in der Regel mit der Nummer des Nachtrages versehen
…/C./… Committee (Ausschüsse); mit der Nummer des Ausschusses verbunden; es gibt sechs Hauptausschüsse
…/Corr./… Corrigendum (Korrektur), in der Regel mit der Nummer der Korrektur versehen
…/HCR/… Human Rights Council (Menschenrechtsrat)
…/LIB/… Library
…/RES/… Resolution
…/Rev./… Revision (revidierte Fassung)
…/Ser./… Serie

Zum Schluss kommt immer noch eine laufende Nummer hinzu, die die Dokumentennummer vervollständigt.

Wer sich nun noch vertieft damit auseinandersetzen möchte, dem kann ich das Dokument ST/LIB/SER.B/5/Rev. 5 empfehlen (vermutlich können Sie nun auch die Dokumentennummer bereits entschlüsseln). Darin sind sämtliche series symbols der UN aufgelistet.

In der der Praxis spielt sich die Suche hier ab:
im ODS (Official Document System der UN -> Elektronisches Dokumentenarchiv), welches zur Zeit mehr als 900 ‘000 Dokumente beinhaltet. Wenn man die Dokumentennummer kennt, ist dies der schnellste Weg, das gewünschte UN-Dokument zu finden.

Dieser Artikel wird sporadisch auf die Aktualität  der Links geprüft. Zuletzt geprüft: 12.12.2022

UN-Dokumente oder how to find them…?

Teil 1. Welche UN-Dokumente sind online vorhanden?

Siehe auch Teil 2

Wer sich ab und zu mit der UNO und ihren Dokumenten auseinandersetzt, hat sicher schon bemerkt, dass ein wenig Hintergrundwissen sehr hilfreich sein kann. Daher haben wir uns entschieden, unsere Suchtipps hier auf dem Blog in mehreren Artikeln zu veröffentlichen.

Um kurz zu veranschaulichen wie komplex die UNO ist, und damit man sich ein wenig vorstellen kann, mit was für einer Datenmenge und –vielfalt wir es zu tun haben, hilft ein kurzer Blick auf das nachfolgende Organigramm.

Seit Mitte Mai 2017 ist nun die United Nations Digital Library (https://digitallibrary.un.org/) (UNDL) online zugänglich. Es handelt sich dabei um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Dag Hammarskjöd Library und dem United Nations Office an der Geneva Library. Ihr Ziel ist nicht nur die Zurverfügungstellung der diversen Dokumente, sondern sie ist auch das institutionelle Gedächtnis der UNO.

Die UNDL beinhaltet u.a.:

  • das „The UN Bibliographic Information System“, kurz auch UNBISnet (http://unbisnet.un.org/) genannt. Es handelt sich dabei um den Katalog der UN Bibliothek in New York. Hier sind:
    1. sämtliche Resolutionen der UNO Generalversammlung, des UNO Sicherheitsrates und von ECOSOC seit 1946 vorhanden.
    2. die Abstimmungsergebnisse aller Resolutionen, die von der UNO Generalversammlung (seit 1983) und dem UNO Sicherheitsrat angenommen wurden.
    3. alle Reden, die in der UNO Generalversammlung (seit 1983), im UNO Sicherheitsrat (seit 1983), im ECOSOC (seit 1983) und im Trusteeship Council (seit 1982) gehalten wurden.
  • das ODS (Official Document System der UN -> https://documents.un.org/prod/ods.nsf/home.xsp), welches zur Zeit mehr als 900 ‘000 Dokumente beinhaltet. Wenn man die Dokumentennummer kennt, ist dies der schnellste Weg, das gewünschte UN-Dokument zu finden.

Desweitern sind auch nachfolgend aufgelistete Webseiten, je nach Recherche, sehr zu empfehlen:

  • die Webseite des Internationalen Gerichtshofs (icj-cij.org), dort sind die Entscheidungen einsehbar.
  • das UN News Centre (un.org/news). Hier sind die Presserklärungen der UN-Gremien und des Generalsekretärs zu finden.
  • die Jahrbücher der UN, ersichtlich unter https://www.un.org/en/yearbook. Darin sind die Aktivitäten der Uno des jeweiligen Jahres zu finden.

Dieser Artikel wird sporadisch auf die Aktualität  der Links geprüft. Zuletzt geprüft: 12.12.2022

Ein Literaturtipp der anderen Art: Maiwald

Vorbei sind die endlos langen, lauen Sommernächte, die man am See oder Fluss in geselliger Runde verbracht hat. Es wird grauer und kühler. Nun zieht es uns wieder zurück in unsere eigenen vier Wände. Wir geniessen die wohlige Wärme, wenn wir es uns auf unserem Sofa gemütlich machen.

Gerade der richtige Zeitpunkt also für unseren Lesetipp:
„Maiwald“ – der empfehlenswerte Debutroman von Prof. Oliver Diggelmann. Den Autor kennen die meisten ja von den Vorlesungen her.

Der Roman beginnt mit dem rätselhaften Suizid des renommierten Psychiaters Klaus Maiwald. Ausgerechnet Andràs, der in seiner Jugend mit Maiwalds Tochter Simone liiert war, hat von seiner Zeitung den Auftrag erhalten, über das Leben und Ableben der schillernden Persönlichkeit zu berichten. Bei seinen Nachforschungen stösst er dabei auf eine Reihe enttäuschter Frauen und auf Schweigen. Insgeheim hofft Andràs auch endlich zu erfahren, weshalb ihn Simone vor 16 Jahren verlassen hat, vor ihrem Verschwinden. Die Recherchen werden zur Reise in die Vergangenheit, bei der urplötzlich auch seine eigene Lebensgeschichte ins Wanken gerät.

Maiwald spielt im Medienmilieu nach der Jahrtausendwende, mit Rückblenden in die Protest- und Besetzerjahre der späten Sechziger und Achtziger.
Es ist ein Roman über eine rauschhafte Begegnung – und das was von ihr blieb, bleibt und weiterwirkt. Ein packender Rundumblick auf die 68er und ihre Kinder sowie auf das vermeintlich „Gutbürgerliche“. Eine faszinierende Mischung aus zeitgeschichtlichem Roman und Seelenkrimi, die einen schon ab der ersten Seite in den Bann zieht.

Übrigens bei uns zu finden unter der Signatur: Cla 126 (unter Literarisches).